KI & Hegel

Hegels Philosophie wird von ihm zusammengefasst in folgendem Satz der Phänomenologie des Geistes: „Es kömmt nach meiner Einsicht, welche sich durch die Darstellung des Systems selbst rechtfertigen muß, alles darauf an, das Wahre nicht als Substanz, sondern ebensosehr als Subjekt aufzufassen und auszudrücken. Zugleich ist zu bemerken, daß die Substantialität sosehr das Allgemeine oder die Unmittelbarkeit des Wissens als diejenige, welche Sein oder Unmittelbarkeit für das Wissen ist, in sich schließt.“

Das gebe ich nun einem großen Sprachmodell der Künstlichen Intelligenz ein, mit der Bitte um Deutung – in 10 Versionen.

1. „Meiner Ansicht nach ist es entscheidend zu erkennen, dass das, was uns fesselt, nicht nur in einer eigenständigen Entität liegt, die unabhängig existiert, sondern auch in ihrer Entwicklung. Es umfasst sowohl unser Wissen als auch unsere Erfahrungen.“
2. „Ich glaube, es ist wesentlich zu begreifen, dass das Bedeutungsvolle nicht allein in einer selbstständigen Substanz liegt, sondern auch in der Art und Weise, wie sie sich entfaltet. Dies beinhaltet sowohl unser Wissen als auch unsere Erlebnisse.“
3. „Aus meiner Sicht ist es wichtig zu verstehen, dass das Wesentliche nicht nur in einer unabhängigen Existenz begründet ist, sondern auch in ihrem Wachstum. Es schließt alles ein, was wir wissen und erfahren.“
4. „Ich bin der Meinung, dass es zentral ist zu erkennen, dass das, was uns wichtig ist, nicht nur in etwas Selbständigem besteht, sondern auch in seiner Entwicklung. Dies bezieht unser Wissen und unsere Erfahrungen mit ein.“
5. „Es scheint mir wichtig, zu verstehen, dass das, was Bedeutung hat, nicht nur in einer autonomen Einheit liegt, sondern auch in ihrer Evolution. Dies umfasst unser Wissen und unsere Erlebnisse.“
6. „Ich denke, es ist von Bedeutung, zu realisieren, dass das Wesentliche nicht nur in einer selbstgenügsamen Entität zu finden ist, sondern auch in ihrer Progression. Dies integriert unser Wissen und unsere Erfahrungswelt.“
7. „In meiner Auffassung ist es wesentlich, zu erkennen, dass das Bedeutende nicht nur in einer selbstständigen Größe existiert, sondern auch in ihrem Fortschritt. Dies inkludiert unser Wissen und unsere Erlebnisse.“
8. „Ich halte es für wichtig, zu verstehen, dass das Ausschlaggebende nicht nur in einer eigenständigen Substanz zu finden ist, sondern auch in ihrem Prozess des Wachsens. Das schließt unser Wissen und unsere Erfahrungen ein.“
9. „Aus meiner Perspektive ist es bedeutend, zu begreifen, dass das Zentrale nicht nur in einer unabhängigen Instanz liegt, sondern auch in ihrer Entwicklung. Dies beinhaltet alles, was wir wissen und erleben.“
10. „Ich finde, es ist essenziell zu erfassen, dass das Relevante nicht nur in einer selbstbestimmten Entität begründet ist, sondern auch in ihrer Entfaltung. Das umfasst unser gesamtes Wissen und unsere gesammelten Erfahrungen.“

Ich frage die KI, welcher dieser Sätze ihr am meisten einleuchtet. Sie findet, es sei der 8te, und begründet es wie folgt: „Dieser Satz ist klar strukturiert und verwendet allgemein verständliche Begriffe. Er betont die Wichtigkeit des Verständnisses und stellt eine Verbindung zwischen der eigenständigen Existenz einer Substanz und ihrem Entwicklungsprozess her. Zudem wird die Einbeziehung unseres Wissens und unserer Erfahrungen deutlich gemacht.“

Selber würde ich diese Iteration zusammenfassen: „Ich vollziehe nach, dass Gewissheit nicht allein feststeht, sondern sich zugleich entwickelt“ oder „Wahr ist nicht nur, was stabil bleibt, sondern dabei heranreift“ – und frage mich nun, was Deleuze eigentlich gegen Hegel hatte.

„Man könnte sich vorstellen, daß gewisse Sätze von der Form der Erfahrungssätze erstarrt wären und als Leitung für die nicht erstarrten, flüssigen Erfahrungssätze funktionierten; und daß sich dieses Verhältnis mit der Zeit änderte, indem flüssige Sätze erstarrten und feste flüssig würden. // Die Mythologie [i. e. die unbezweifelten Sätze] kann wieder in Fluß geraten, das Flußbett der Gedanken sich verschieben. Aber ich unterscheide zwischen der Bewegung des Wassers im Flußbett und der Verschiebung dieses; obwohl es eine scharfe Trennung der beiden nicht gibt.“ (Ludwig Wittgenstein Über die Gewißheit § 96 und 97)