Kultureller Marxismus

. . . ist so ein Reizwort, das sich aus Blüten wie der Gender-Theorie entwickelt hat. Gewissermaßen geht es bei dem Streit dann darum, ob es das Paradies gegeben hat oder nicht.

Das rechte oder konservative Lager nimmt an, die Erzählung vom Garten Eden beschreibe in verklausulierter Form eine „30.000 Jahre alte“ Tatsache, aus der die Menschheit sich seitdem entwickelt hat, weiter entwickelt. Männer und Frauen in ihrem gegenwärtigen äußeren und inneren Zustand seien das Ergebnis eines andauernden Aussiebungsvorgangs: der „Evolution“.

Das linke oder besorgte Lager nimmt dagegen an, bei den alten Geschichten oder Mythen handelt es sich um Erfindungen, mit denen der Mensch seine katastrophale Situation als zu früh geborenes Embryo rationalisiert. Sie können daher kritisiert, auseinandergesetzt, aber von nichts Authentischerem als einem Nervenzusammenbruch abgelöst werden.

Während der Konservative vertrauensvoll in die Zukunft schaut, welche aus evolutionärer Sicht ja nie misslingen kann, wenn recht hat, was sich durchsetzt, versucht der „kulturelle Marxist“, eine Art optimierten Wahn hinzukriegen. Denn er nimmt an, dass unsere Identität notwendig auf einer Täuschung beruht und unsere Herzenswünsche daher um etwas Unerreichbares kreisen müssen. Es geht dann nur noch darum, die Glimpflichkeit solcher Bedingungen für möglichst viele zu erhöhen.