Die vier Genres

Es gibt vier Arten von Tragödien {dramatischen Geschichten} … Die eine ist die komplizierte {erwartungsverändernde} Auffassung, die ganz und gar aus Peripetie {Überraschung} und Wiedererkennung {Nachvollzug} besteht; die zweite ist die von schwerem Leid erfüllte …; die dritte ist diejenige, die einen Charakter {Stil} darstellt …; an vierter Stelle stehen [spektakuläre] Stücke {die durch special effects wirken} … S. 57

 

Die Fabeln {Verläufe} sind teils einfach {überraschungsfrei}, teils kompliziert {mit „Aha“-Effekt}. Denn die Handlungen {Ereignisfolgen}, deren Nachahmung {Ausgeburt} die Fabeln {Strukturen} sind, sind schon von sich aus so beschaffen. Ich bezeichne die Handlung {Ereignisfolge} als einfach {überraschungsfrei}, die in dem angegebenen Sinne in sich zusammenhängt [,] … eine Einheit bildet und deren Wende {Finale} sich ohne Peripetie {Überraschung} oder Wiedererkennung {„Aha“-Erlebnis} vollzieht, und diejenige als kompliziert, deren Wende mit einer Wiedererkennung oder Peripetie oder beidem verbunden ist. {Plots are either simple or complex, for the actions in real life, of which the plots are an imitation, obviously show a similar distinction. An action which is one and continuous in the sense above defined, I call simple, when the change of fortune takes place without Reversal of the Situation and without Discovery; and complex when it involves one or the other, or both.} S. 33

 

Das Ende, welches eine spannende Handlung verspricht, kann überraschend sein; man hat es dann zwar erahnt, jedoch nicht in dieser Weise, welche die Erwartung zugleich erfüllt und übertrifft.

 

Man sollte nach Möglichkeit alle Teile {Handlungsmuster} einzubeziehen versuchen, jedenfalls aber die wichtigsten und meisten, vor allem im Hinblick darauf, wie man jetzt den Dichtern am Zeuge flickt. Denn es hat für jeden Teil {Fall} vorzügliche Dichter gegeben, und da verlangt man nun, dass ein einzelner Dichter den besonderen Vorzug eines jeden Vorgängers übertrifft. S. 57 f.

 

Genres mixen!