Barbie …

… verlässt Barbieland, um bestimmten Rätseln nachzugehen. Die Erzählung könnte eine tiefere und beunruhigendere Wirkung erzielen, wenn wir uns mit Barbie, der mythischen Heldin, in die Widersprüche ihrer Märchenwelt hineinziehen ließen. Die Geschichte beginnt damit, dass Barbie ungewöhnliche Gedanken hat, die sie an einen abgelegenen Ort in ihrem Land führen. Aber sie verlässt diesen Ort schnell, um in einer anderen Welt den Gründen für ihr Gefühl der Fremdheit nachzuspüren. So bleibt Barbieland im Wesentlichen unbetroffen.

Es wäre beunruhigender gewesen, wenn Barbie nicht nur durch Gedanken, sondern auch durch tatsächliche Erlebnisse aus der Bahn geworfen worden wäre. Zum Beispiel durch die Beobachtung von etwas, das nicht in die glänzende Oberfläche von Barbieland passt. Ein bisschen so, wie wenn wir uns auf einem Kreuzfahrtschiff in die Mannschaftsquartiere verirren würden. Wir müssen eine Welt nicht verlassen, um ihre Rätsel zu erforschen. Manchmal ist es sogar besser, genau dort zu bleiben.

Ein solcher Ansatz, der das Innere von Barbieland untersucht, hätte jedoch riskiert, die Marke Barbie ernsthaft zu beschädigen. Man könnte die Puppe danach nicht mehr betrachten, ohne sich vorzustellen, auf wessen Kosten sie ihr luxuriöses Leben führt. Der Film schiebt die Schuld für aufkommende Zweifel lieber in eine Parallelwelt. Es ist, als ob ein Held in einem Westernfilm ins Marvel-Universum eintaucht, um mit dessen Mitteln und Kenntnissen dann die Probleme in der Grenzregion zu lösen.

Hier erinnere ich an Toy Story. Auch in diesem Film interagiert die reale Welt mit dem Universum der Spielzeuge, die lernen müssen, zusammenzuarbeiten, um zu überleben. Während Barbie eine Lösung findet, die sie aus jeder Interaktion herauslöst. Die Figuren sollen lernen, in sich selbst zu ruhen. Das Miteinander wird als entfremdend und ausbeuterisch abgelehnt. Könnte das aber nicht auch das Zeichen einer im Scheitern begriffenen Gesellschaft sein?