… behandeln beide die Aushebelung eines vorherrschenden Verständnisses. Das per Krimi wieder eingerenkt, durch Komödie aber entwickelt wird.
In der Komödie versteht der Zuschauende, anders als im Krimi, die ganze Zeit, was Sache ist; verständnislos sind die Personen auf der Leinwand, weil sie z. B. Menschen oder Dinge verwechseln, nichts gebacken kriegen. Wenn sie endlich wieder den Alltag der Zuschauer erreichen, hat sich dieser für sie – infolge des Durchgemachten – verändert. Im Krimi versteht, anders als in der Komödie, der Täter die ganze Zeit, was Sache ist; verständnislos sind die Zuschauer. Wenn sie endlich den Wissensstand des Täters erreichen, ist die Wirklichkeit für sie wieder so geworden, wie sie einmal war.
Der Krimi ist insofern ein ewig-gestriges, die Komödie ein zukunftsweisendes Genre.
Den Unterschied macht also, wie viel der Zuschauer weiß. Sobald er, wie im „Krimi“-Fall, etwa Columbos, ebensoviel oder mehr als der Täter versteht, wird das ganze zur Komödie (Schmunzelkrimi).
In der Tragödie wiederum transzendiert der Held wie in der Komödie die Verhältnisse, bezahlt es jedoch mit dem Leben. Die komische Hauptfigur ist der wiederauferstandene Held der Tragödie, hat demzufolge etwas Untotes (ist „unkaputtbar“). Deswegen auch ist die Komödie ein christliches Genre.