Die Welt als Stottern Gottes

Wenn ich die Monadologie nochmal durchgehe, verdankt sich die Welt einer Art „Stottern“ Gottes: sie existiert infolge eines gewissen Nichtgelingens, welches stückweise eingeholt wird. Das ist dann das Wesen der Geschichte. Die logischerweise im Ende, also Verschwinden der Welt gipfelt. Denn die Welt kann nur bestehen, indem etwas „noch nicht so weit“ ist. „Woher die Dinge ihre Entstehung haben, dahin müssen sie auch zugrunde gehen nach der Notwendigkeit“, schreibt Anaximander, „denn sie müssen Buße zahlen und für ihre Ungerechtigkeiten gerichtet werden gemäß der Ordnung der Zeit.“

Signalisiert das nun eine Schwäche Gottes? Die negative Theologie macht gerade eine Menge aus diesem Gedanken (sie gehen viel aus von Lacan).

Ich muss weiter finden, dass Blondel tiefer geht, indem er alle diese Gedanken nachvollzieht, aber davor warnt, sich etwas einzubilden auf jenes, was man dann „durchstiegen“ hat. Auch Wittgenstein warnt übrigens vor dem Nihilismus, nicht aus Scheu vor dem Nichts, sondern aus der Beobachtung, dass er stehen bleibt, wo es weiter gehen könnte, weil er immer noch eine Art „negativen Inhalt“ unterstellt, den es nicht gibt.