„Keine vier Wochen eigentliches Behagen“ – Goethes lebenslanges Kranksein

Johann Peter Eckermann (1792–1854), der Vertraute der letzten Lebensjahre des Dichters, notiert unter dem 27. Januar 1824 folgende Äußerung Goethes: „Man hat mich immer als einen vom Glück besonders Begünstigten gepriesen, auch will ich mich nicht beklagen und den Gang meines Lebens nicht schelten. Allein im Grunde ist es nichts als Mühe und Arbeit gewesen, und ich kann wohl sagen, daß ich in meinen fünfundsiebzig Jahren keine vier Wochen eigentliches Behagen gehabt. Es war das ewige Wälzen eines Steines, der immer von neuem gehoben sein wollte […] Der Ansprüche an meine Tätigkeit, sowohl von außen als innen, waren zu viele.“

Eduard Seidlers so faszinierender wie bedrückender Text aus den Vorträgen und Abhandlungen zur Wissenschaftsgeschichte 2011/2012 der Leopoldina HIER