Warum Schriftsteller nicht zum TV passen

Anton Tschechow geht in seinem Brief an Suvorin vom 6. Februar 1898 davon aus, dass, wenn Dreyfus schuldig sei, Zola mit seiner Anklageschrift trotzdem recht habe, „weil es Sache der Schriftsteller ist, nicht anzuklagen oder zu verfolgen, sondern sich sogar für die Schuldigen einzusetzen, auch wenn sie schon verurteilt sind und ihre Strafe verbüßen. Man wird sagen: Aber die Politik? Die Interessen des Staates? Aber die großen Schriftsteller und Künstler sollen sich mit Politik nur soweit beschäftigen, als sie sich ihrer erwehren müssen. Ankläger, Staatsanwälte, Gendarmen gibt es auch ohne sie reichlich . . .“ [Briefe 1879–1904, Rütten & Loening, Berlin 1968, S. 344f.]