Splitter

Auf der Autobahn Frankfurt-Mannheit stossen am Kilometer 62 um 14.53.36.38 h eine grauer PKW und ein grauer LKW zusammen. Diese beiden Gesellen haben sich wohl vor einiger Zeit auf den Weg gemacht und sich auch getroffen, obwohl es gar nicht von ihnen beabsichtigt war. Wenn aber der PKW nur eine 1.000stel Sekunde später abgefahren wäre, so hätte der Fahrer noch leben können, wäre nach Hause gefahren und hätte seine Frau erschossen. Was, so frage ich vor Gott und der Welt, ist wertvoller: ein Mensch, der seinen Willen realisiert – oder das Schicksal, das blindlings und völlig unmoralisch zuschlägt?

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In dem Moment, wo die Welt zu Glas wird, wo die Häuser da sind und nicht da, wo die Erde da ist und nicht da, wo alles stillsteht und wartet, da wird sich mein Herz bis zum All weiten und die Tränen auf meinem Gesicht die einzige Bewegung in der Stille sein.

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Gott schuf Adam und Eva, er setzte sie ins Paradies, er verbot ihnen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen. Da aber Adam und Eva keine Erkenntnis hatten, wussten sie auch nicht, was ein Verbot ist. Sie fragten Gott, aber der hüllte sich – wie immer – in Schweigen. Da dachten sie nicht weiter daran und spielten und waren fröhlich. So kamen sie natürlich eines Tages auch an den Baum der Erkenntnis und wie sollten sie wissen, dass dies ein besonderer Baum war? Sah er nicht aus, wie alle anderen, die sie liebten? Es bedurfte keiner Schlange (die ihnen nur völlig unverständliche Worte zuflüsterte), um die Hungrigen zum Essen zu bringen. Da verstieß sie Gott um der Schlange wegen. Denn so wenig kannte er seine Geschöpfe, dass er glaubte, sie hätten sich mit der Schlange gegen ihm verschworen, der misstrauische Alte. Um ihnen dos Leben schwer zu machen, gab er ihnen Misstrauen, Hass und Einsamkeit, von denen er wusste, dass sie schlimm waren. Mit diesen diesen Gottesgaben ringt der Mensch noch heute, und alles nur wegen eines Missverständnisses – Gott hat sich zum Narren der Schlange gemacht.

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Abraham legt das Feuer an den Scheit, auf dem sein Sohn gefesselt liegt, da kommt die Stimme aus dem Himmel, die Einhalt verheißt. Abraham sinkt angesichts solcher Gnade in den Staub, er preiset Gott und der Donner seiner Gebete übertönt das Wimmern des Knaben. Als er wieder zu sich kommt, ist sein Sohn verbrannt. Da verflucht Gott den armen Mann,denn er will keine Menschenopfer, und wie könnte man ihm klar machen, war ein Versehen ist?