Das Über-Ich ist eine obszöne Größe

Das Über-Ich genießt anders als die Moral, da es notwendig einen Zufall für seine Zwecke ausbeutet. Es will – wie die Moral – schwelgen, befreit dafür aber den Kitt vom Leben statt ihn zu verwenden. Sein Rausch ist parasitär, damit obszön, denn er hängt ab von etwas Geleistetem.

Das Über-Ich ist zerstörerisch, aber nicht kritisch. Es macht ausschließlich nieder. Im Namen der Erhabenheit. Diese ist anwesend in seinem Walten, „haut“ aber „ein Loch in die Pauke“.

Das Über-Ich steht nicht im Dienst von Gesetz oder Sitte, sondern ist eine Funktion ihrer Quelle. Kein Alltag hält seinem Verriss stand.

Das Über-Ich ist obszön, insofern es eine Ausrede braucht, um zu genießen. Diese Ausrede speichert umso mehr Vergnügen, je perfekter sie ist; das Über-Ich schwillt an mit ihrer Blüte. Denn es besteht aus der Substanz oder Einheit, welche sie ausmacht.

Das Über-Ich macht sich her über die Monade in Namen der Vollkommenheit. Es beschuldigt die Schöpfung in Namen der höchsten Blüte, deren Zurückbleiben es sich erst verdankt.