Angst – Leitung zur Sprache

Angst kann nicht dekonstruiert – bezweifelt oder kritisiert – werden. Angst „reagiert auf die Leere des Nichts“. Stimmt nicht ganz! Vielmehr ist Angst die Weiterung einer Gegenwart, die es besser nicht gäbe, oder Frucht des Vermögens, etwas Aufdringlich-Obszönes auszublenden, wonach wir einem „geladenen“ Nichts gegenüber stehen.  Es ist nicht ursprünglich, sondern die Abwesenheit von etwas „Knochigem“, dem wir entkommen, indem wir handeln.

Tun verarbeiten eine entsetzliche Gegenwart, die im Verstehen verschwindet, als dessen Ur-Sache zugleich aber aufgehoben bleibt im nie wegzudenkenden Zweifel.

Die Ur-Sache ist die Universalie, in ihren Weiterungen oder Besonderheiten präsent als deren Verneinung oder Scheitern. Sie erscheint im Horror-Film in der Unform des Ungeheuers, in der Komödie in der Sprengkraft des Witzes. Sie ist Kern der Vernunft und Quelle des Verstandes.